#30: Fremde Menschen ansprechen – Startschuss

Jetzt wird es so richtig spannend im Trimester „Praktische Sozialkunde“: Nachdem wir im letzten Monat Menschen angelächelt haben, werden wir sie ab 1. Oktober ansprechen. In unserem Startschuss erhältst Du die richtige Einstimmung in den Ansprech-Monat. Aus dem Haus, fertig, los!

Schau Dir einfach unser Video an um dir alle Tipps für den Monat zu holen:
(übrigens ist es vorerst das letzte Video das wir über Skype gedreht haben, weil der Stefan jetzt zurück nach Nürnberg zieht)

Hier das ganze als Lauschfutter:

Und hier noch für die Leseratte in Dir:

Was wir diesen Monat machen:

Wir werden 30 Tage lang täglich mindestens eine fremde Person Face to face ansprechen. Wenn man dem anderen eine Frage stellt, ist das ausreichend. Man muss auch nicht zwangsweise etwas fragen, was man unbedingt wissen möchte. Du kannst zum Beispiel fragen wie spät es ist, obwohl Du ein Handy einstecken hast 😉

Warum wollen wir Menschen ansprechen?

  • Alex: Weil ich eigentlich viel öfter mit Menschen in Kontakt kommen will, aber mich oft nicht traue.
  • Stefan: Weil ich neue Freunde kennen lernen will. Jede Freundschaft beginnt mit einem Gespräch und jedes Gespräch mit dem Ansprechen.
    Allgemein: Weil wir soziale Wesen sind, die nur gemeinsam überleben können

Was ist Dein Warum?
Schreibe es auf um Dich genügend für den Monat zu motivieren und am Ball zu bleiben.

Überlege dir auch die negative Folgen (Wenn ich die Gewohnheit nicht in mein Leben hole, dann…) und die positiven Folgen (Wenn ich die Gewohnheit in mein Leben hole, dann…).

So sprechen wir die Leute an:

  1. Sympathischen Menschen auswählen.
  2. Blickkontakt herstellen und halten, wenn möglich Person anlächeln.
  3. Einen Schritt auf die Person zugehen. Mit offener Körperhaltung.
  4. Losreden 🙂

Wen ansprechen?

  • Am Anfang Menschen, bei denen man die geringste Hemmschwelle hat: Jung, alt, Frau, Mann – das ist sicher sehr verschieden. Im Laufe des Monats kannst Du dich zu Deiner unliebsamen Gruppe (zum Beispiel gleichaltriges anderes Geschlecht) steigern.
  • Am Besten Leute ansprechen, die stehen. Wenn man die Menschen in ihrer Bewegung aufhält, stoppt man sie und es ist schwerer!
    Andere Möglichkeit: Selbst stehen und Leute auf sich zukommen lassen.
  • Größere Herausforderung: Frontal auf andere zulaufen.
  • Schwer(er) wird es wenn Leute Kopfhörer drin haben oder am Smartphone rumdaddeln. Auch Gruppen anzusprechen ist schwieriger.
  • Man darf auch gerne Leute ansprechen, die planlos aussehen und ihnen Hilfe anbieten!

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Was sagen wir?

Hier einige Möglichkeiten, was Du sagen kannst:

  • nach der Uhrzeit fragen
  • nach dem Weg fragen
  • nach dem nächsten Supermarkt / Briefkasten / xy fragen
  • fragen ob die Person ein Foto von dir machen kann (und das Foto als Beweis in unserem Forum oder unserer Facebook-Gruppe posten)
  • Steigerung: Kleinen Zusatz einbauen – so was wie „weil heute habe ich meine Uhr leider nicht dabei“.
    Nochmal Steigerung: Offene Fragen stellen: „Wo kann ich hier in der Nähe gut Essen gehen?“ / „Kannst du mir xy empfehlen?“

Allgemeine Ansprech-Tipps:

Der beste Tipp: Mach es statt drüber nachzudenken!

Wenn Du doch nachdenkst, dann tue es zielgerichtet. Bringe Dich vor dem Ansprechen in einen guten mentalen Zustand. Erinnere Dich zum Beispiel an

  • lustige Momente (siehe Anlächeln)
  • an deine Stärken
  • vergangene Gespräche die gut gelaufen sind.

Zum Thema Angst / Unsicherheit:

  • Mache Dir bewusst, dass jeder Angst hat Menschen anzusprechen, nicht nur Du!
  • Man sieht dir deine Unsicherheit nicht sofort an. Tipp: Schultern nach hinten, Brust raus, lächeln 🙂
  • Mache ruhige Bewegungen, spreche langsam.
  • Relativiere Deine Angst: Was kann im schlimmsten Fall passieren? Meistens wirst Du sehen, dass es niemanden juckt wenn es schief gehen sollte 😉

Wenn es Dir zu schwierig ist:

  • Wenn es dir auf der Straße zu schwierig ist, dann spreche Angestellte an. Zum Beispiel die Kassiererin, die Verkäuferin oder einen Polizisten.
  • Auch für manche leichter: Nutze den Moment, wenn Du Dich in Bus oder Bahn neben jemanden setzt oder sich jemand zu Dir setzt.
  • Sei zusammen mit einem Freund / Umsetzungspartner unterwegs – das gibt Sicherheit und die Verpflichtung jemanden anzusprechen!
  • Wenn Du Dich zum Ansprechen zwingen willst: Geh allein auf ein Event, wo man sonst nicht allein hingehen würde.

Anderes

  • Sollte man sich entschuldigen beim Ansprechen?
    Alex: Ich denke ein „Hallo“ kostet zwar mehr Überwindung, wäre aber ein besseres Endziel, als sich zu entschuldigen.
    Stefan: Wenn Augenkontakt besteht kann man statt „Entschuldigung“ zum Beispiel „Kurze Frage“ sagen.
  • Wenn Du jemand angesprochen hast, dann mach anschließend gleich weiter. Je mehr Leute Du pro Tag ansprichst, desto besser. Denn Übung macht den Meister! Mache aber nicht dann am nächsten Tag nichts, weil Du am Tag davor 2 Menschen angesprochen hast 😉 Im MonatsMob sind wir täglich aktiv!

Und jetzt: Sprech Du uns an

Sprech uns an, indem Du unten einen Kommentar hinterlässt. Schreibe zum Beispiel wen Du draußen als erstes ansprechen wirst und was Du sagen wirst.

Bleibt nur noch mal zu sagen: Wir haben ultra Bock auf den Monat – denn das „Menschen ansprechen“ war eine unserer Motivationen den MonatsMob zu gründen!!

Wir sind gespannt wie wir uns machen werden und wie Du den Monat rockst 🙂

Raus aus dem Haus, fertig, los!

Kommunikative Grüße von
Stefan & Alex

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17 Antworten zu #30: Fremde Menschen ansprechen – Startschuss

  1. Hans-Heinrich Fehn 27. September 2015 um 23:47 #

    Hallo, Ihr beiden Mitbemüher,

    ist doch ganz einfach. Wir haben alle den gleichn Vater.
    Also, wer ist nicht mein Bruder? Gibt es nicht.
    Also, jeder kommt in Betracht. Ein Beispiel:
    Vor meinem Haus ist eine Bahnschranke. Sie ist 8 Mal in dr Stunde
    geschlossen.
    Also, wie müssen warten. Wir haben also etwas gemeinsam, unseren
    gemeinsamen Vater und das gemeinsame warten.
    Was ist leichter als darüber zu reden? Auch nichts.
    Man braucht nur ein wenig Mut, verbunden mit dem Wissen, daß wir alleBrüder sind.
    Mit brüderlichen, gesegneten Wünschen für gutes Gelingen,
    Hans-Heinrich, Lebenswirt.

    • Stefan 1. Oktober 2015 um 21:57 #

      Ja, sehe ich so wie du – wir sind alle miteinander verbunden 🙂
      Du sagst es: Es braucht „nur“ ein bisschen Mut.
      Und ich zitiere Ruth Gordon:

      Mut ist wie ein Muskel.
      Er wird nur stärker,
      wenn man ihn regelmäßig gebraucht.

      Deswegen: Regelmäßig, sprich täglich trainieren 🙂

  2. Claudia 1. Oktober 2015 um 12:48 #

    Hallo ihr Beiden, ich überlege seit Tagen, ob ich mitmache oder nicht. Ich weiss nicht, ob ich das jeden Tag hinbekomme? Und denke, ich kann es ja, wenn ich muss, reicht das nicht? Hm? Mal schauen, ich muss mich ja nun bald , sehr bald, entscheiden: Morgen beginnt der Mob ?Liebe Grüße, Dia

  3. Claudia 1. Oktober 2015 um 12:49 #

    Ach du je, es ist ja schon heute ? ok, ich mache mit!

    • Stefan 1. Oktober 2015 um 23:00 #

      Super dass du beim „Fremde Menschen ansprechen“ dabei bist, Claudia!
      Die Aussage „ich kann es ja, wenn ich muss“ kenne ich von mir auch – doch ich fürchte das ist nur eine Ausrede die wir uns bauen, um uns nicht aus unserer Komfortzone rausbewegen zu müssen.
      Ich bin echt gespannt wie es mir nach 30 Tagen ununterbrochenem Anreden geht! Freue mich auch deine Erfahrungen zu lesen – zum Beispiel in unserem Forum oder in unserer Facebook-Gruppe!

  4. Fikria 26. Juli 2016 um 1:32 #

    Hallo ihr Beiden. Ich finde eure Text super. ich will auch gerne lernen Fremde Menschen ansprechen.
    Zb in der (Fußgängerzohne) ein anzusprechen das traue ich mich voll nicht. Ziel das zu lernen. Oft weiß ich einfach nicht was ich sagen soll. darum habe ich nach Tipps gesucht und bin o auf eure Seite aufmerksam geworben.
    ich hab voll extreme Angst, Menschen anzusprechen

    Ich weiß muss meine Angst überwinden!!!
    Ich bin immer schon Einziel Gängerin weil ich mich nicht trauere Leute anzusprechen.
    Liebe grüße aus essen
    Fikria

    • Stefan Seidner-Britting 28. Juli 2016 um 11:27 #

      Hi Fikria,
      ich kann dich schon mal ein Stück weit beruhigen: Diese Angst hat wirklich (fast) jeder.
      Ich empfehle dir mit etwas Einfacherem anzufangen als dem Ansprechen: mit dem Anlächeln! Unsere Startschuss-Folge dazu findest du hier.

  5. Philipp Engler 12. Januar 2017 um 4:05 #

    Hi Stefan!Du kennst mich schon von deinem von mir geschätzten täglichen Sinnspruch.Frage zu eurer Ansprechaktion:Das mit „Ich habe heute keine Uhr dabei-könnten sie mir die Uhrzeit sagen?“stimmt mich skeptisch.Insofern,weil ich etwas sagen möchte,was durch und durch ehrlich ist.Uhr habe ich doch immer dabei oder?Oder wie hattet ihr es gemeint?

    • Stefan Seidner-Britting 12. Januar 2017 um 8:53 #

      Hi Philipp, schön auch hier von dir zu lesen.

      Ich habe den Menschen nie gesagt, dass ich keine Uhr dabei hab. Ich hab einfach nur nach der Uhrzeit gefragt.

      Und ja, ich habe festgestellt, dass sich das für mich komisch anfühlt, wenn ich nach der Uhrzeit frage, wenn ich mein Handy in der Hosentasche hab. Deswegen bin ich tatsächlich ohne Handy vor die Türe und hab dann nach der Uhrzeit gefragt. So war das okay für mich. Bin gespannt wie’s bei dir ist.

  6. Philipp Engler 12. Januar 2017 um 4:10 #

    Wie finde ich einen Umsetzungspartner in meiner Stadt?

    • Stefan Seidner-Britting 12. Januar 2017 um 8:56 #

      Wir haben bis jetzt 2 Umsetzungspartner-Börsen: Einmal in unserer Facebook-Gruppe und einmal bei uns im Forum. Da kannst du es jeweils versuchen.

      Eine weitere Möglichkeit wird sich durch meinen Kurs „Ändere deinen gewohnten Weg“ ergeben 🙂

    • Philipp Engler 12. Januar 2017 um 9:00 #

      schon aber wenn wir nach der Uhrzeit fragen sugerieren wir schon eine art Hilfsbedürftigkeit wie einer der um hilfe ruft obwohl er sie nicht braucht oder so…aber kann man so machen ist eien Möglichkeit für Konversation…man könnte auch spontan sein und vertrauen dass einem immer das Richtige einfällt um ins Gespräch zu kommen.Glätte derzeit oder ich brauche das und das (wenn es stimmen sollte).Oder wie geht es ihnen?ich würde mich gerne mit ihnen unterhalten weil ich gerne Kontakt mit anderen Menschen habe..usw.

      • Stefan Seidner-Britting 12. Januar 2017 um 9:27 #

        Ja, genau – starte mit dem, was sich für dich stimmig anfühlt. Für mich wäre deine zuletzt vorgeschlagene Variante zum Beispiel für den Start zu viel. Aber ehrlich gesagt fände ich es geil, mich das zu trauen 🙂

        Weitere Möglichkeiten, was du sagen kannst, findest du übrigens oben im Beitrag unter „Was sagen wir?“. Bin gespannt mit was du startest!

  7. Daniel 11. Januar 2018 um 18:31 #

    Hallo! Ihr habt geschrieben man soll auch mal auf Events gehen wo sonst keiner alleine hingeht. Dann trifft man ja nur auf Gruppen, die man ansprechen müsste, ist das dann nicht schwerer? Bzw. habt ihr da noch konkrete Tipps was man sagen kann? Oder meintet ihr das anders?

    Vielen Dank im Vorraus!:)

    • Stefan Seidner-Britting 13. Januar 2018 um 23:00 #

      Hallo Daniel, ja, das ist schwerer. Soweit ich mich erinnern kann, haben wir das mal als generellen Tipp für eine mögliche Komfortzonen-Erweiterung rausgegeben. Wenn du auf so einer Veranstaltung dann auch noch Leute ansprichst, hättest du 2 Komfortzonen-Erweiterungen auf einmal. Das ist für den Anfang für meinen Geschmack zu viel.

      Wie oben im Post steht, kannst du nach der Uhrzeit / Weg / Supermarkt / Briefkasten etc. fragen. Oder du fängst einfach an Leute laut zu grüßen. Oder du sagst etwas wie „Kannst du mir kurz helfen? Ich suche…“. Fragen sind halt das Üblichste wenn man jemand anspricht (nach meinem Empfinden).

  8. Björn 20. April 2018 um 11:52 #

    Super Beitrag zum Thema ansprechen! Und eine tolle Übung um endlich die Ansprechangst los zu werden. Wenn man es ständig wiederholt und übt fragt man sich warum man überhaupt Angst gehabt hat 😉

    LG

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